MICU

MICU

MICU (Mineral Investigation Camera using Ultra-Violet) soll mittels ultravioletter (UV) Strahlung durch LEDs Mondgestein zum Fluoreszieren bringen, welches wir dann mit einer Kamera detektieren. Der bordeigene Bildprozessor analysiert die Bilder auf eine mögliche Fluoreszenz. Die vielversprechenden Bilder werden für den Downstream zur Erde zur erweiterten Mineralienklassifizierung freigegeben.

KSat e.V. Jahresbericht 2020

KSat e.V. Jahresbericht 2020

Ein außergewöhnliches Jahr 2020 mit noch nie dagewesenen Herausforderungen neigt sich dem Ende zu. Dennoch konnten wir viele Fortschritte und Ergebnisse erzielen und haben diese in unserem zweiten jährlichen Newsletter zusammengefasst.

Die Corona Pandemie hat uns so wie allen anderen auch große Steine in den Weg gelegt. Wir mussten die Starts von ROACH 2 und BUBBLE 2 mehrmals verschieben und konnten bis heute keines dieser Projekte abschießen, ebenso wie unsere vierte CanSat Challenge. Dafür konnte SOURCE mit dem CDR einen Meilenstein hinter sich lassen und ist nun auf dem besten Weg im Jahr 2022 in den Erdorbit zu starten. Weiterhin dürfen wir drei neue Projekte begrüßen:

  • BUBBLE 3, die Weiterführung unseres Ballonprogramms
  • FerrAS, als Nachfolger von PAPELL, womit wir uns aktuell auf REXUS Zyklus 14 bewerben
  • MICU, ein Sensor zu Identifikation von Gesteinsarten, mit dem wir ein Preisgeld bei der NASA HeroX Challenge gewinnen konnten und uns damit als Payload auf einem NASA Mondrover bewerben.

Trotz der Umstände wächst unser Verein schnell und unsere Netzwerke auch. Falls ihr dem Verein ein Weihnachtsgeschenk machen wollt, würden wir uns sehr über eine Spende freuen, entweder über unseren PayPal-Account oder direkt an:
KSat e.V.
IBAN: DE44 6009 0100 0406 8300 02
Volksbank Stuttgart

Eine Spendenquittung kann selbstverständlich auf Anfrage ausgestellt werden.

Wir wünschen viel Spaß und Freude beim Lesen und eine schöne Weihnachtszeit!

Semesterstart 2020

Semesterstart 2020

Das Wintersemester 2020 beginnt und wie immer suchen wir neue Mitglieder! Um den Einstieg ohne Präsenzveranstaltungen zu erleichtern sammeln wir auf dieser Seite alle Infos für interessierte Studierende.

Einführunsveranstaltung: Mittwoch 11.11., 14:00

Aus bekannten Gründen muss unsere Einführung dieses Jahr online stattfinden, und zwar per WebEx-Meeting. Dort stellen wir euch den Verein und unsere Projekte vor und geben euch weitere Infos dazu, wie ihr mitmachen könnt. Anschließend bieten wir einige Frage- und Gesprächsrunden an, in denen ihr uns und unsere Projekte besser kennenlernen könnt.

Dem Meeting beitreten könnt ihr hier mit dem Passwort: YvFXb3dXa53

ILIAS-Gruppe

Als zentralen Anlaufpunkt für alle Interessierten und Neumitglieder haben wir eine ILIAS-Gruppe eingerichtet. Dort gibt es aktuelle Infos zu Veranstaltungen, eine Liste mit wichtigen Links, einen Chatraum für Fragen aller Art und vieles mehr. Außerdem könnt ihr euch dort für unser Mentoring-Programm anmelden.

Der Zugang zur Gruppe ist für alle Studierenden der Uni Stuttgart ohne spezielle Anmeldung möglich, folgt einfach dem Link, meldet euch mit eurem ILIAS-Konto an und klickt auf „Beitreten“. Der Beitritt ist völlig unverbindlich und ihr könnt jederzeit wieder austreten, falls ihr doch kein Interesse mehr haben solltet.

Mentoring-Programm

Damit ihr auch ohne Treffen in Person gleich ein paar Leute kennenlernt und einen Ansprechpartner habt bieten wir dieses Jahr ein kleines Mentoring-Programm für Interessierte und Neumitglieder an. Dabei bekommt ihr jeweils einen „Mentor“ zugeordnet, der/die euch helfen wird euch im Verein gleich zurechtzufinden. Euer Mentor kann euch dann bei all euren Fragen direkt helfen, z.B.Wann und wo ist das nächste Projektmeeting?, Was macht eigentlich Projekt X?, Wie komme ich zum Chatserver?, Wer kann mir mit diesem Problem helfen?. Außerdem könnt ihr so bei Bedarf auch ein wenig Hilfe von erfahrenen Studierenden zu eurem Studienstart bekommen, wobei dafür vermutlich die MenorING-Programme der Fachschaften besser geeignet sind.

Die Anmeldung erfolgt über die ILIAS-Gruppe. Geht dort zum Feld „KSat-Mentoring – Hier eintragen!“ und geht dann unter „Aktionen“ auf „Buchen“. Ihr erhaltet dann eine Nachricht mit Kontaktdaten.

BUBBLE-Team testet Tracking- & Recovery

BUBBLE-Team testet Tracking- & Recovery

KSat gewinnt NASA-Challenge

KSat gewinnt NASA-Challenge

KSat Stuttgart e.V. hat erfolgreich mit seinem Sensor MICU (Mineral Investigation Camera using Ultra-violet) an dem NASA-Wettbewerb „Honey, I Shrunk the NASA Payload“ teilgenommen. In dem Wettbewerb sollten Nutzlasten für einen zukünftigen Mondrover der NASA vorgeschlagen werden. Die Vorschläge wurden in mehreren Kategorien bewertet und es wurden insgesamt 14 Preise vergeben.

Mit unserem Vorschlag hat KSat in der Kategorie „Lunar Resource Potential“ den zweiten Platz belegt und ein Preisgeld von 15.000$ gewonnen.

links

https://www.jpl.nasa.gov/news/news.php?feature=7704

https://www.herox.com/NASApayload/131-meet-the-winners

Jahreshauptversammlung zum ersten Mal online

Jahreshauptversammlung zum ersten Mal online

Die Jahreshauptversammlung von KSat findet erstmals online statt. Alle 2019 vorläufig eingeführten Ämter werden neu besetzt und zum dritten Mal wählt die Kleinsatellitengruppe eine Studentin zur Vorsitzenden.

Nach einem Semester ohne Präsenzlehre ist eine Jahreshauptversammlung ohne physische Anwesenheit auch keine große Umgewöhnung mehr – und eine große Erleichterung, wenn gerade eine große Zahl der Mitglieder ihre Behausung am Campus aufgegeben oder zumindest zeitweise verlassen haben und wieder an der alten Heimatadresse leben. Die Versammlung entlastete die bisherigen Vorsitzenden Franziska Hild und Robin Schweigert sowie Finanzvorstand Adrian Causevic ohne Gegenstimme. Noch immer wächst der Verein weiter und konnte 2020 mehr Spenden denn je einwerben. Die Projekte ROACH2 und BUBBLE2 stehen kurz vor dem Abschluss, sofern die Starts wieder möglich sind. Der Kleinsatellit SOURCE wurde 2020 in das „Fly Your Satellite!“-Programm des ESA Education Offices aufgenommen und ist damit dem Weltraum ein gutes Stück näher gekommen. Ab dem Wintersemester fördert die durch die Universitätspauschale der DFG finanzierte School for Talents der Universität Stuttgart SOURCE über einen Zeitraum von zwei Jahren.

Der Beitrag des Vereins beim Wettbewerb „Honey I shrunk the NASA Payload!“ der NASA mit dem Namen MICU, Mineral Investigation Camera using Ultra-violet, belegte dort den zweiten Platz in der Kategorie „Mondressourcenauswertung“, welcher mit 15.000 USD für die weitere Entwicklung dotiert ist.

Auch konnte im vergangenen Jahr der Austausch mit Raumfahrtgruppen aus dem deutschen Sprachraum ausgebaut werden und trotz Einschränkungen im Sommersemester online aufrecht erhalten werden.

Zum Abschluss konnten alle Ämter neu besetzt werden. Neue erste Vorsitzende ist Natascha Bonidis, ihr Stellvertreter ist Paul Nehlich. Der neue Finanzvorstand Mario Spahr komplettiert den neuen Vorstand. Ebenso wurden die Ämter für Pressearbeit, Datenschutz, Vereinsaustausch, IT und Raumverwaltung neu belegt. Damit blickt KSat einem weiteren erfolgreichen Jahr entgegen.

Internes Review des SOURCE-Projektes

Internes Review des SOURCE-Projektes

Am 8. Juni 2020 fand das interne Critical Design Review (CDR) von SOURCE statt. Anders als üblich war es nicht vor Ort am Institut für Raumfahrtsysteme der Universität Stuttgart (IRS), sondern erfolgte per Online-Präsentation.

Ziel des Tages war, die Projektphase C abzuschließen, in der das endgültige Design des Satelliten aufgestellt wurde. Neben einem Projektmeilenstein für SOURCE stellte das Review für alle Teilnehmenden der angebotenen Schlüsselqualifikation eine Studienleistung zum Abschluss des Semesters dar. Der Termin des Reviews verschob sich aufgrund der Corona-Verordnungen und deren Auswirkungen auf die Universität Stuttgart wiederholt.

Außer den Reviewern, welche von den Firmen OHB und Airbus sowie vom DLR Bremen, TU Berlin, der DHBW Ravensburg, des OBSPM (Observatiore de Paris) und der Baylor Universität kamen, durfte das SOURCE Team auch zahlreiche Gäste begrüßen, unter anderem das ESA Education Office und Studierende der weiteren „Fly Your Satellite!“Teilnehmer.

Das Review begann mit der Vorstellung aller Subsysteme und weiteren Informationen von Seiten der Systemingenieure und der Teamleitung. Innerhalb von etwa zwei Stunden wurde der bisherige Arbeitsstand am gesamten Satellitensystem vorgestellt. Nachmittags hatten die Reviewer Zeit, um Fragen zu stellen und die Präsentation zu diskutieren.

Am Ende sprachen die Anwesenden des Review Boards einen Conditional-Pass, also ein Bestehen unter Auflagen, als Ergebnis aus. Ein ausführlicher, schriftlicher Bericht wird im Folgenden noch zusammengestellt.

Nun gilt es, alle RIDs (Review Item Discrepancies, Unklarheiten oder Fehler in Konzept, Plan oder Dokumentation des Projektes) bis zum Beginn des CDR im „Fly Your Satellite!“-Programm zu schließen, um dieses erfolgreich zu bestehen. Das erhaltene Feedback gibt wichtige Impulse und Hinweise auf notwendige Verbesserungen und hilft bei deren Vorbereitung. Da das SOURCE-Projekt seit zwei Jahren läuft, aber erst seit Februar 2020 Teil des „Fly Your Satellite!“-Programmes der ESA ist, gab es diesen internen Review zusätzlich neben dem offiziellen CDR mit ESA-Experten im Fly-Your-Satellite!-Programm, welches im September folgt.

Das SOURCE Team bedankt sich bei allen Gästen und vor allem den Reviewern für das Interesse und Engagement, mit dem diese das interne CDR von SOURCE möglich gemacht haben.

Das Projekt SOURCE wird mit der Unterstützung des Education Office der Europäischen Weltraumagentur ESA im „Fly your Satellite!“-Programm durchgeführt.

Weitere informationen

KSat Stuttgart – https://www.ksat-stuttgart.de/de/

Intitute für Raumfahrtsysteme – https://www.irs.uni-stuttgart.de/institut/

Fly Your Satellite! – https://www.esa.int/Education/CubeSats_-_Fly_Your_Satellite

Brainstorming – REXUS-Experiment 2022

Brainstorming – REXUS-Experiment 2022

KSat hat mit MIRKA2-RX, ROACH, ROACH2 mehrfach seine Fähigkeiten unter Beweis gestellt, ein Experiment für das REXUS/BEXUS-Programm von DLR und SNSA zu entwerfen, zu konstruieren und für den Start zu qualifizieren.

Auch wenn ROACH2 wegen der Corona-Pandemie noch auf seinen Flug wartet, werden im Sommer die Anträge für Plätze auf den REXUS-Raketen oder BEXUS-Ballons abgeschickt, die 2022 starten werden.

Gesucht: Ideengeber, Tüftler und Bastler

Wenn Du eine eigene Idee hast, was du gerne auf einer Höhenforschungsrakete oder einem Forschungsballon ausprobieren willst, melde dich unter kontakt@ksat-stuttgart.de. Wir wollen 2022 wieder dabei sein und ein junges, neues Team aus Studierenden jeder Fachrichtung zu Trainings Week, Integration Week und zur Launch Campaign schicken!

Jede Gruppe aus vier oder mehr Studierenden (derselben Hochschule) kann sich bewerben. Motiviere deine Kommilitonen und Kommilitoninnen und überzeuge KSat von deiner Idee. Gemeinsam können wir als Team an den vor uns liegenden Aufgaben wachsen. Keine Sorge, jeder kann mitmachen! Erfahrene KSat-Mitglieder werden euch mit ihrem Know-How und ihrer Mitarbeit unterstützen und gemeinsam ein tolles Projekt daraus kreieren.

Wir, als KSat, bieten unseren Mitgliedern Zugang zu Werkstätten, Kurse im Löten und Programmieren, Hilfe beim 3D-Druck (nebst Zugang zu eigenen 3D-Druckern), Kontakte zu Werkstätten und eine ausgereifte Server-Infrastruktur. Wenn Du an der Uni Stuttgart studierst und ein REXUS/BEXUS-Experiment umsetzen willst, komm zu uns!

Was ist REXUS/BEXUS?

REXUS/BEXUS ist ein deutsch-schwedisches Programm, welches es Studierenden aus ESA-Staaten ermöglicht, eigene Experimente durchzuführen. Experimente, welche auf den Ausblick von Höhenforschungsballonen oder das Fast-Vakuum und die Mikrogravitation auf Forschungsraketen angewiesen sind.

Das Team von REXUS/BEXUS kümmert sich um die Trägerrakete / den Ballon und die Studierenden fokussieren sich auf ihr Experiment.

Mehr Infos zum Programm gibt es unter http://www.rexusbexus.net

Wir suchen Dich!

Wir suchen motivierte Studierende, die Raumfahrtprojekte umsetzen wollen.

Wir suchen angehende Ingenieure und Wissenschaftler ab dem 1. Semester.

Wir suchen Studierende einer Stuttgarter Hochschule oder Universität.

Corona und die Auswirkungen auf KSat-Projekte

Corona und die Auswirkungen auf KSat-Projekte

Das Corona-Virus führt momentan in Deutschland und Europa zu massiven Einschränkungen im öffentlichen Leben. Die Universität Stuttgart schließt fast vollständig bis zum 20. April 2020. Dadurch verzögern sich einige unserer Projekte, was wir im Folgenden zusammenfassen.

Dieser Beitrag wird aktualisiert, sollte es zu weiteren Änderungen kommen.

Update 2020-03-19: Derzeit sind sämtliche Treffen von Vereinen in Deutschland untersagt. Wir nutzen die Gelegenheit unsere Server-Infrastruktur um Sprach-Chat und weitere Telearbeitsdienste zu erweitern.

ROACH2

Unsere Rover-Mission sollte im März an Bord einer REXUS-Rakete starten. Der Start wurde auf unbestimmte Zeit verschoben, um den Satellitenbetrieb an der Startrampe sicherzustellen und da vor Ort keine medizinische Versorgung gewährleistet werden könnte. REXUS/BEXUS und die Organisatoren DLR und SNSA suchen nach einem Ausweichtermin.

SOURCE

Unser CubeSat-Projekt befindet sich gerade in Phase C. Es kommt durch die Sperrung von Werkstätten und Laboren an der Uni zu einzelnen Verzögerungen bei Herstellung und Tests. Der Zeitplan wird vorerst nicht verändert. In einigen Bereichen, insbesondree der Software-Entwicklung und der Dokumentation führt der Wegfall der Prüfungen zu schnelleren Fortschritten.

Das Critical Design Review war für den 20. April angesetzt. Wir suchen derzeit nach einem anderen Termin und einer guten Möglichkeit, es aus dem Home Office durchführen zu können, sollten sich die Maßnahmen verlängern.

BUBBLE2

Der zweite Ballon unserer BUBBLE-Ballonreihe sollte im April starten. Da derzeit keine Fertigung und Startvorbereitungen möglich sind, wird der Zeitplan nicht zu halten sein. Sobald der Universitätsbetrieb wieder aufgenommen wird, werden wir nach einem neuen Starttermin suchen.

Cansat-Challenge

Unsere CanSat-Challenge läuft und nähert sich dem Ende. Da derzeit keine Fertigung und Startvorbereitungen möglich sind, wird der Zeitplan nicht zu halten sein. Sobald der Universitätsbetrieb wieder aufgenommen wird, werden wir nach einem neuen Starttermin suchen.

KSat-PR – Veranstaltungen, Werbung, Website

Hannover Messe

Die Messe wurde vom Veranstalter auf den 13. – 17. Juli 2020 verschoben.

Yuri’s Night Stuttgart

Die Yuri’s Night 2020 wurde vom Veranstalter abgesagt.

Tag der Wissenschaft

Der Tag der Wissenschaft wurde vom Veranstalter abgesagt.

PiAndMore 12 ½

Die PiAndMore 12 ½ wurde verschoben, ein neuer Termin steht noch nicht fest.


Update 2020-03-24:

Website

Die Website wurde in den letzten Tagen in großen Teilen aktualisiert und verbessert. So werden nun keine externen Medien und Skripte mehr eingebunden und keine Cookies mehr gesetzt.
Damit entfällt auch der Hinweis auf Cookies. Wer noch einen alten Cookie hat: Dieser läuft irgendwann ab und verschwindet. Und ihr habt ihn auch nur, wenn ihr Cookies zugestimmt hattet.

Stuttgarter Satellit SOURCE im ESA-Programm Fly Your Satellite!

Stuttgarter Satellit SOURCE im ESA-Programm Fly Your Satellite!

Auf dem Weg zu ihrem ersten Satelliten in einer Umlaufbahn hat die Studentische Kleinsatellitengruppe der Universität Stuttgart, KSat e.V., eine große Hürde gemeistert. Ein Teil des Teams aus 70 Studierenden nahm im Dezember am Auswahl-Workshop des Fly Your Satellite!-Programms im niederländischen ESTEC Forschungszentrum teil. Mit seiner bisherigen Arbeit konnte es die Experten der ESA überzeugen und wurde zusammen mit drei weiteren angenommen!

KSat hatte mit MIRKA2 bereits eine Wiedereintrittskapsel und mit ROACH einen Wartungsroboter für Raumfahrzeuge konstruiert, beide als Teil des deutsch-schwedischen REXUS/BEXUS-Programms, das ebenfalls von ESA Education unterstützt wird. Mit PAPELL konnte die Gruppe ein Experiment auf der Internationalen Raumstation ISS zum Verhalten magnetischer Flüssigkeiten durchführen. Alle drei Experiment-Reihen haben das Potenzial, eines Tages wichtige Aufgaben auf Satelliten und anderen Raumfahrzeugen zu meistern.

Doch der namensgebende Kleinsatellit fehlte der Hochschulgruppe bislang. Ende 2017 fassten langjährige Mitglieder gemeinsam mit dem Vorstand die Entscheidung, diesen Makel zu bereinigen: Nach den lehrreichen und erfolgreichen Missionen als Nutzlast auf REXUS-Raketen und der ISS sollte der erste eigene autarke Kleinsatellit folgen.

Das ambitionierte Projekt begann mit vier Studierenden und dem Institut für Raumfahrtsysteme (IRS) der Universität Stuttgart. Denn auch wenn der Satellit in Eigenregie und ausschließlich von Studierenden gebaut werden sollte, wäre das nicht ohne die Expertise und Unterstützung durch das IRS zu schaffen, darin war man sich einig. Das IRS hatte bereits im Juni 2017 den selbst entwickelten und gebauten Satelliten Flying Laptop erfolgreich ins All gestartet und betreibt seitdem unter den deutschen Universitäten den größten Satelliten.

Die Partnerschaft zwischen KSat und dem IRS ist keineswegs neu, das IRS war stets Unterstützer, Förderer und gleichzeitig wertvoller Kritiker. Doch diesmal sollte die Zusammenarbeit weitergehen. Jeder Teilbereich des Satelliten, Subsystem genannt, sollte von einem Doktoranden betreut und beraten werden. Im Zuge dessen sollten Studierende die Arbeit an dem Projekt auch im Studium anrechnen können. Nach einer kurzen Namenssuche einigte man sich auf den Namen SOURCE, Stuttgart One Unit Research Cubesat for Education. KSat wählte Annika Stier und Robin Schweigert als Projektleitung, das IRS stellte ihnen mit Michael Lengowski einen erfahrenen Satellitenbauer als Projektkoordinator zur Seite. Im Sommersemester 2018 konnte das bislang größte Projekt von KSat und die Lehrveranstaltung „Praktikum CubeSat-Technik“ starten. Das erklärte Ziel waren Entwurf, Bau und Betrieb eines 1-Unit-CubeSats. Ein CubeSat ist ein Standard für Microsatelliten, aufgebaut aus Würfeln mit 10 cm Kantenlänge und einem Gewicht von je 1 kg, Units genannt. Zum Vergleich: Der Flying Laptop des IRS wiegt über 100 kg und hatte in etwa die Abmessungen einer Waschmaschine.

Da nun die Rahmenbedingungen abgesteckt waren, konnte man sich der ersten wichtigen Frage widmen: Wie baut man eigentlich einen Satelliten?

Im Studium lernt man alle wichtigen Grundlagen seines Faches. Ein Studierender kennt die wichtigsten Gleichungen, um einen Orbit zu berechnen, weiß welche Phasen eine Raumfahrtmission durchläuft, kennt Fertigungsverfahren und die Physik hinter Funktechnik, Thermalsimulation und Lageregelung. Bei SOURCE kommt dieses Handwerkszeug für viele Studierende erstmals zur praktischen Anwendung.

Straffer Zeitplan - Schneller Fortschritt

Ein wöchentliches Treffen wird Angelpunkt des Projektes. Die ersten Treffen ähneln einer Vorlesung: IRS-Mitarbeitende verschaffen in einem Crashkurs zur Satellitentechnik einen Überblick, was alles zu tun ist. Ab der dritten Woche erinnern die Treffen eher an Plenarsitzungen, in denen die Subsystem-Gruppen ihre Fortschritte in Plänen präsentieren und versuchen, diese in Einklang mit denen der anderen zu bringen.

Die Nutzlast-Gruppe möchte eine Kamera einbauen, um anhand des Sternenhimmels die Position des Satelliten bestimmen zu können. Dabei fällt die Wahl auf einen speziellen Bildsensor, der lediglich über USB3.0 oder ein Gigabit-Netzwerk angeschlossen werden kann. Die Suche der Gruppe „On Board Computer & Data Handling“ nach einem Hauptcomputer mit einem entsprechenden Anschluss endet ergebnislos. Entweder fehlt die nötige Schnittstelle oder die nötige Space Heritage – heißt, das Bauteil war noch nie im All. Für den kritischen Hauptcomputer will man allerdings unbedingt ein „bereits geflogenes“ Modell wählen. Nur so kann man davon ausgehen, dass Vakuum und kosmische Strahlung das Bauteil nicht sofort zerstören.

Man einigt sich nach Monaten der Recherche und des Abwägens auf einen zusätzlichen Computer, welcher nur für die Kamera verwendet wird. Das System stammt aus der Automobilindustrie und hält die nötige Schnittstelle bereit - wie zuverlässig er jedoch im All funktioniert, wird sich erst nach dem Start zeigen. Dieses Risiko ist man bereit einzugehen. Ein Ausfall würde den Verlust des Experiments bedeuten - jedoch nicht den Satelliten gefährden.

Nach dem ersten Semester stehen die Anforderungen an den Satelliten fest. KSat und das IRS laden interne und externe Gutachter aus der Industrie ein, sogenannte Reviewer, welche die Arbeit der Studierenden betrachten, kritisieren und schließlich nach einigen Nachbesserungen die Phase A für bestanden erklären. Der Vorgang soll sich jedes Semester wiederholen.

Der Satellit ist gewachsen, aus einer Unit wurden drei. Mit Industriepartnern kamen diverse neue Nutzlasten hinzu. Man einigt sich auf den neuen Namen „Stuttgart Operated University Research CubeSat for Evaluation & Education“.

Im Februar 2019 steht beim zweiten Review das vorläufige Satellitendesign zur Diskussion. Die Reviewer prüfen die Dokumentation gewissenhaft und legen eine Liste mit knapp 200 Kritikpunkten vor. Nach umfassender Nacharbeit, die bis Juli dauern sollte, kommt das OK, auch Phase B für beendet zu erklären.

Neuer Zeitplan und neuer Elan

Mit dieser Verzögerung durch die Nacharbeit ist der ursprüngliche ambitionierte Zeitplan nicht mehr zu halten. Den inzwischen knapp 50 Studierenden wird zunehmend bewusst, dass der Aufwand eines Satellitenbaus größer ist als gedacht. Auch kommen zum Sommersemester 2019 kaum neue Studierende hinzu.

Um der Flaute entgegenzusteuern, stehen der Teamleitung nun zwei Systemingenieure zur Seite. Alle Subsysteme haben inzwischen Gruppenleiter, um die Arbeitsverteilung in der Gruppe zu koordinieren und sich in wöchentlichen Besprechungen mit anderen Subsystemen abzustimmen. Die wöchentlichen Gesamttreffen entfallen zunehmend zugunsten von Workshop-Tagen. An diesen Montagen treffen sich nach Möglichkeit alle Beteiligten und arbeiten gute acht Stunden zusammen in einem Hörsaal. Die Phase C wird gestreckt und soll nun zwei Semester andauern und erst im Frühling 2020 abgeschlossen werden. Bei einer Beratung mit einem sehr erfahrenen Mitarbeiter aus der Elektronikwerkstatt des IRS kommentiert dieser, er sei überzeugt, dass SOURCE eines Tages funktionieren und fliegen werde, nur nicht im ursprünglichen Zeitplan.

Zwischenstand Herbst 2019

Im Herbst 2019 folgt ein drittes Review, bei dem nur ein Zwischenstand „C1“ gezeigt wird. Die Dokumentation hat inzwischen fast 400 Seiten erreicht. Zur Freude aller Beteiligten hat sich der Wind wieder gedreht. Das Feedback ist ausgesprochen positiv, die bedeutenden Fortschritte werden hervorgehoben, die Professionalität der studentischen Arbeit betont. Die Trendwende scheint geschafft, und das genau zur richtigen Zeit.

Mit dem Programm „Fly Your Satellite!“ bietet ESA Education studentischen Satellitenprojekten die seltene Gelegenheit, gemeinsam mit Experten der ESA ihren Satelliten zu testen, zu qualifizieren und schließlich zu fliegen. Für SOURCE eine einmalige Chance: Die Tests des Satelliten professionell durchzuführen und damit den Satelliten für einen Start zu qualifizieren, sind große Herausforderungen, bei der die Unterstützung durch die ESA mehr als willkommen ist.

Die Abgabefrist der Bewerbung nur wenige Wochen nach dem Review verlangt von allen Beteiligten abermals vollen Einsatz und bisweilen Nachtschichten. Am späten Abend des 13. Oktobers laden die Teamleiter das fertige Dokument hoch.

Mit über 20 Anmeldungen zur Lehrveranstaltung und 15 weiteren Interessenten startet die Phase C2 mit einem gestärkten Team, kommentiert Robin Schweigert: „Wir hatten so viele Interessierte für einen Platz im Struktur und Thermal-Subsystem, dass wir zum ersten Mal Studierende enttäuschen mussten - allerdings nur, weil sie wählerisch mit den Aufgaben sind, in den anderen sieben Subsystemen sind weitere Helfer noch immer willkommen“.

Die Vorsitzende von KSat e.V., Franziska Hild, freut sich über den regen Zulauf, den 2019 alle Projekte hatten: „Wir sind so vielfältig wie noch nie“. Unter den Beteiligten sind neben Studierenden der Luft- und Raumfahrttechnik auch zunehmend welche der Informatik, Elektrotechnik, Physik, Simulation Technology und Sozialwissenschaften. Sie führt weiter aus: „Raumfahrt ist eben kein isoliertes Fachgebiet, sondern eine Anwendung verschiedenster Disziplinen.“

„Ein tolles Experiment bringt wenig, wenn die Kommunikation scheitert, die Steuersoftware ausfällt oder die Energie ausgeht“, beginnt Michael Lengowski die Einführung für die neuen SOURCEler. Vom Boden sähen alle drei Fälle gleich aus: Kein Signal. „Darum müssen wir unseren Satelliten robust auslegen und vor allem testen, testen, und testen“.

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Auswahlworkshop für das ESA-Programm Fly your Satellite!

Am 7. November erreicht die Projektleitung die frohe Botschaft: „Wir sind beim Selection Workshop für Fly Your Satellite! dabei!“, schreibt der Projektkoordinator Daniel Galla im Gruppenchat.

Bei diesem Auswahl-Verfahren wird von jedem Bewerber-Team eine Delegation von vier Studierenden zum ESA ESTEC-Forschungszentrum in den Niederlanden eingeladen. Fünf weitere Reisen auf eigene Kosten an. Die Auslagen werden am Ende gleichmäßig auf alle verteilt.

Mitte Dezember ist es dann soweit. In einer Präsentation mit anschließender Fragerunde stellen sich die Studierenden den Experten der ESA. Hier wird sich auch für SOURCE zeigen, ob man sich gegen die europäische Konkurrenz durchsetzen kann. Wer hat die spannendsten Experimente an Bord? Welches Team kann überzeugen, dass es in der Lage ist, seinen Satelliten erfolgreich zu konstruieren? Die Finanzierung des Baus zu stemmen? „Dass wir beim Selection Workshop dabei sein dürfen, ist schon ein riesiger Erfolg“, freut sich Annika Stier. Von den Teams aus Deutschland, Österreich, Schweden, Spanien, Griechenland, Finnland und Großbritannien werden nicht alle in das begehrte Programm aufgenommen werden.

Nach einem ganzen Tag voller Präsentationen aller teilnehmenden Teams wird der Rest der Woche mit Seminaren von ESA Experten zu jedem Aspekt des Satellitenbaus verbracht. Das Team bekommt eine Fülle hilfreicher Informationen und Tipps mit auf den Weg. Noch wertvoller ist die Möglichkeit, die aktuellen Probleme und Herausforderungen einmal direkt mit einigen der führenden Experten in diesen Bereichen zu diskutieren. Am Ende der Woche fährt das Team zurück nach Stuttgart, um weiter am Satelliten zu arbeiten.

Ende Februar kommt dann die ersehnte Zusage: SOURCE ist in das Fly Your Satellite! Programm aufgenommen. „Herzlichen Glückwunsch an alle, das wäre ohne eure Arbeit und euer Durchhaltevermögen niemals möglich gewesen“, schreibt die Projektleitung in den Gruppenchat. Und auch Professorin Sabine Klinkner gratuliert: „Das war eine großartige Teamleistung, die Dokumentation für die ESA vorzubereiten und SOURCE überzeugend vor Ort zu präsentieren. Vielen Dank an alle für den tollen Einsatz!“

Es liegen noch viele Herausforderungen und eine Menge Arbeit vor den Studierenden, bis ihr eigener Satellit bereit sein wird, ins All zu fliegen. Aber mit einem großen motivierten Team und der jetzt gesicherten Unterstützung der ESA sind sich alle sicher, dass die Frage nicht ist ob, sondern wann es soweit ist.

Was ist KSat?

Die Studentische Kleinsatellitengruppe der Universität Stuttgart wurde 2014 von Studierenden der Luft- und Raumfahrttechnik gegründet. Sie ermöglicht es, bereits im Studium an echten Raumfahrtmissionen zu arbeiten und so praktische Erfahrungen zu sammeln. KSat veranstaltet Konferenzen und Konstruktionswettbewerbe und schafft Plattformen für Austausch und Zusammenarbeit zwischen Studierenden, Instituten und Industriepartnern. KSat ist als Hochschulgruppe anerkannt und als Verein eingetragen.

Was ist das IRS?

Das Institut für Raumfahrtsysteme der Universität Stuttgart.

What is SOURCE?

SOURCE ist ein CubeSat, welcher gemeinsam von KSat und dem IRS entwickelt wird. Der Kleinsatellit hat eine Größe von 3 Units und soll 2021 auf eine sonnensynchrone Umlaufbahn gebracht werden. SOURCE wird Sensoriken und andere Bauteile erstmals im All testen und durch Atmosphärenmessungen beim Wiedereintritt Simulationen des IRS überprüfen. Außerdem werden Meteore beobachtet und seine Lage mit einer Sternenkamera bestimmt werden.

SOURCE ist der erste CubeSat von KSat und auch der erste CubeSat der Universität Stuttgart.

Kenndaten SOURCE

Größe: 3U+ (10x10x36 cm)

Entwicklungsbeginn: 2018

Launch: 2021 / 2022 (geplant)

Mitarbeiter: 70 Studierende, Beratung durch Doktoranden des IRS

Organisation

Teamleitung: Annika Stier, Robin Schweigert

Projektkoordination IRS: Daniel Galla, Michael Lengowski

Systemingenieure: Adrian Causevic, Klemens Boltenhagen

Subsysteme: Lageregelung (ACS), Energie (EPS), Kommunikation (COM), On-Board Datahandling (OBDH), Struktur und Thermal (S&T), Simulation und Testbed (Sim), Nutzlast (PL), Operations and Ground (Ops)

Nutzlasten: Meteor-, Stern- und Horizontkamera (MeSH-Cam), Sensoren für Wärmefluss und Druck, Photodioden, Sensoren für atomaren Sauerstoff (FIPEX), 3D-gedruckte Sandwich-Struktur mit eingebetteter Sensorik, Smart Heater, Dünnfilm-Solarzellen, Erdbeobachtungskamera

Mehr Informationen

Kontakt für Presseanfragen

SOURCE Website

Fly Your Satellite! Website

Das Projekt SOURCE wird mit der Unterstützung des Education Office der Europäischen Weltraumagentur ESA im Fly your Satellite!-Programm durchgeführt.

 

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