CAPE

CAPE

 

CubeSats bieten seit über 10 Jahren für Studenten verschiedenster technischer und naturwissenschaftlicher Fachdisziplinen die Möglichkeit kostengünstige und einfach zu realisierende Weltraumprojekte durchzuführen. CubeSats bestehen aus standardisierten Würfelstrukturen, die als sekundäre Nutzlast mitgeführt werden können. Mittlerweile gibt es zahlreiche raumflugqualifizierte Komponenten zu kaufen, so dass nicht alle Systeme neu entwickelt werden müssen. Somit kann besonders auf individuelle Missionsansprüche und Experimente eingegangen werden, wodurch sich Entwicklung, Bau und Integration erheblich vereinfachen. Neue elektrische sowie mechanische Systeme, Sensoren und Materialien können getestet und raumfahrtzertifiziert werden.

In Deutschland wurde im Jahre 2005 mit UWE-1 der erste CubeSat von der Universität Würzburg erfolgreich gestartet. Es folgten weitere universitäre Programme in München, Berlin, Dresden und Aachen. An der Universität Stuttgart gab es bislang kein solches Projekt. Dies zu ändern haben wir uns zur Aufgabe gemacht.

Der konzipierte Nanosatellit trägt den Namen CAPE (Cubesat Atmospheric Probe for Education) und geht auf eine von Priv.-Doz. Dr.-Ing. Georg Herdrich und Dr.-Ing. Jaime Esper angestoßene Missionsstudie der Arbeitsgruppe „Raumfahrtrelevante Plasmen“ des Instituts für Raumfahrtsysteme in Zusammenarbeit mit NASA Goddard zurück. CAPE ist mit eingeklappten Solarpanelen 40x10x10 cm³ groß und verfügt über eigene Lage- und Bahnregelungssysteme. Neben der Ausbildung von Studenten liegt der Fokus der Mission auf folgenden wissenschaftlichen und technischen Schwerpunkten:

  1. Hochatmosphärenforschung zur räumlich aufgelösten Charakterisierung der niederen Thermosphäre, etwa mittels der bereits auf der Internationalen Raumstation ISS erfolgreich eingesetzten FIPEX-Sensoren zur Bestimmung des atomaren Sauerstoffgehalts, elektrostatischer Sonden zur Charakterisierung des atmosphärischen Plasmas und/oder piezoelektrischen Weltraumschrott- und Staubpartikeldetektoren. Somit soll ein besseres Verständnis derartiger, für Raumfahrzeuge teilweise schädlichen Einflüsse in erdnahen Umlaufbahnen erreicht werden.
  2. Entwicklung und Flugerprobung einer herunterskalierten Variante des vom Institut für Raumfahrtsysteme (IRS) entwickelten gepulsten Plasmatriebwerkes ADD-SIMPLEX.
  3. Erprobung einer miniaturisierten Wiedereintrittskapsel unter Einsatz des am IRS und NASA Goddard Space Flight Center in Kooperation entwickelten RICA-Hitzeschutzmaterials.
  4. Validierung des numerischen Wiedereintrittscodes REENT sowie atmosphärischer Modelle.

Bei einem studentischen Workshop Ende März wurden bereits wichtige Designentscheidungen getroffen und die Machbarkeit des Projekts bestätigt. Bei unseren regelmäßigen Treffen wird seitdem kontinuierlich an dem aktuellen Konzept weitergearbeitet.
Am IRS wirken neben KSat maßgeblich Herr Priv.-Doz. Dr.-Ing. Georg Herdrich und Herr Dipl.-Ing. Adam Pagan an dem Projekt mit. Darüber hinaus ist ein internationales Konsortium von Projektpartnern aus Europa, den USA und Australien an der Realisierung CAPEs beteiligt.