Canbrella

Das Ziel der CanSat-Challenge ist die Entwicklung und der Bau einer 330 ml-Dose, die die Fähigkeit besitzt, beim Fall aus einer bestimmten Höhe in der Luft abzubremsen und so eine möglichst geringe Beschleunigung zu erreichen und durch die ins Innere integrierte Elektronik diese Beschleunigungswerte und eventuell andere Messungen, wie zum Beispiel des Luftdrucks, aufzunehmen. Durch einen möglichst sanften Aufprall am Boden sollen die gespeicherten Messwerte erhalten bleiben. Die Erfüllung dieser Ziele wird beim CanSat Canbrella mit einem dreistufigen Konzept realisiert.

Nach dem Abwurf aus ca. 300 m Höhe öffnet der CanSat seine Klappen aus den Außenwänden ähnlich dem Aufklappmechanismus eines Regenschirms, wobei vier Klappen mit jeweils dazwischen aufgespanntem Netz aus dünnen Drähten sich horizontal in den Raum ausbreiten. Der gesamte aufgeklappte Teil bremst ab und stabilisiert die Lage der Dose während des Falls durch Verwirbelungen der Luftströme am Drahtnetz und zusätzlichen Widerstand an den Klappen. Gleichzeitig fährt am Boden der Dose ein Federsystem aus, welches bei senkrechtem Aufprall am Boden das gesamte System dämpfen und so schützen soll. Innerhalb der Dose befinden sich kleinere Federsysteme an den vier dünnen Stangen, die die innere Elektronik tragen. Diese Federsysteme dämpfen zusätzlich die Elektronik. Wenn die Wirkung eines der beiden Systeme, also des Bremsklappensystems oder des Federsystems, etwas geringer als erwartet ist, ist die Wirkung des anderen Systems noch hoch genug, um sowohl äußere als auch innere Schäden zu verhindern. Setzt die Wirkung beider Systeme aus, wird es kritisch. Dies bedeutet, Bremsklappen und Federsysteme erfüllen nach Plan nur gemeinsam ihren Zweck. Das heißt die Klappen oder die Federsysteme alleine könnten nicht ausreichend sein, um den CanSat ohne Schäden am Boden ankommen zu lassen.

Der Aufbau des CanSats

Experimentablauf

Nach Abwurf des CanSats registriert ein Drucksensor den schnellen Abfall an Höhe und aktiviert daraufhin den Auslösemechanismus. Dieser schmilzt eine Kunststoffschnur durch, welche sowohl die Seitenklappen als auch das äußere Federsystem in der eingefahrenen Position fixiert. Ist die Schnur gekappt öffnen sich die Seitenklappen und das äußere Federsystem fährt aus.

In der Flugphase stabilisieren die Seitenklappen den CanSat, während die durch die Nylonschnüre verursachen Verwirbelungen eine Bremswirkung erzeugen. Im gesamten Verlauf des Experiments werden Druck, Temperatur und Beschleunigung aufgezeichnet und auf einer SD-Karte gespeichert, die Stromversorgung erfolgt über einen 9V-Block.

Beim Aufschlag des CanSats verringert ein zweistufiges Federsystem, bestehend aus inneren und äußeren Federn, die G-Belastung. Die Kraft des ersten Aufpralls wird sowohl von den äußeren als auch den inneren Federn aufgenommen, prallt der CanSat vom Boden ab, so dämpft das innere Federsystem mit der beweglichen Elektronikbox diese Belastung.

Rohbau Prototyp (aufgeklappt)

Rohbau Prototyp (zugeklappt)